Krebspatientin ist während Chemotherapie auf Bluttransfusionen angewiesen.

Mit Blutspenden Krebspatienten helfen

Geschrieben am: 04.06.2020

Krebs – immer mehr Menschen und deren Angehörige müssen mit dieser harten Diagnose zurechtkommen. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 500.000 Menschen neu an Krebs. Eine erschreckende Zahl, doch die Behandlungsmethoden werden immer besser. Während einer Behandlung sind viele Erkrankte auf Bluttransfusionen angewiesen und benötigen somit auch Deine Hilfe als Blutspender.

Bluttransfusion bei Chemotherapie

Dank medizinischer Fortschritte können laut Deutscher Krebshilfe mittlerweile etwa die Hälfte aller erwachsenen Krebspatienten sowie vier von fünf Kindern geheilt werden. Der Weg dorthin ist allerdings beschwerlich: Die meisten Patienten müssen eine belastende Chemotherapie auf sich nehmen. Patienten sind dabei oft mehrfach auf Bluttransfusionen bei der Krebs-Behandlung angewiesen. Wenn ein Krebspatient chronisch über einen längeren Zeitraum mit Spenderblut behandelt werden muss, können dann mehrere 100 Blutkonserven anfallen. Deshalb wird etwa 19 Prozent des Blutes aus Blutspenden für Krebspatienten genutzt. Blutspender sind damit die stillen, lebensrettenden Begleiter der Krebspatienten.

Diagramm mit den häufigsten Einsatzbereichen für Blutspenden, z.B. Bluttransfusion bei Krebspatienten.
19% aller Blutspenden wird für die Behandlung von Krebspatienten verwendet.

Warum brauchen Krebspatienten Spenderblut?

Welche Blutbestandteile werden wofür benötigt?
Nach der Spende wird Dein Blut in die einzelnen Bestandteile aufgeteilt:

  • Die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) werden dann z. B. bei Patienten, die an Anämie leiden, eingesetzt.
  • Die Thrombozyten werden ebenfalls von Krebspatienten benötigt, und zwar um die Blutgerinnung und Blutstillung zu gewährleisten.
  • Das Blutplasma enthält Nährstoffe sowie Faktoren für die Blutgerinnung.

Wie genau Deine Blutspende verarbeitet und in die einzelnen Blutbestandteile Erythrozyten, Thrombozyten und Blutplasma aufgeteilt wird, erfährst Du in unserem Magazinartikel zum Thema „Was passiert mit meiner Blutspende?“.

Für den Körper sind Chemo- und Strahlentherapien strapaziös – auch weil sie die Blutproduktion stark beeinträchtigen. Bei einer Chemotherapie wird die Zellteilungsfähigkeit der Krebszellen angegriffen. Leider lässt sich als Nebenwirkung der Medikamente eine Beeinträchtigung der körpereigenen Zellen kaum vermeiden. Im Knochenmark kommt es deshalb zu Störungen bei der Blutzellenbildung, die zu Blutungen und Blutarmut führen können. Eine Blutarmut, auch Anämie genannt, tritt dann auf, wenn ein Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) entsteht. Dies kann durch die Krebserkrankung selbst oder durch die Therapie hervorgerufen werden.
Teilweise müssen bei Erkrankten außerdem komplexe Operationen vorgenommen werden. Bei diesen Operationen können Komplikationen, u.a. starke Blutungen, auftreten, sodass aus diesem Grund ebenfalls Bluttransfusionen bei Krebspatienten nötig werden.

Der 4. Februar ist Weltkrebstag

Jedes Jahr am 4. Februar macht die Welt-Krebsorganisation Union for International Cancer Control (UICC) auf die aktuellen Entwicklungen bei Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen aufmerksam. Die Selbstverantwortung zur Krebsprävention und Krebsfrüherkennung steht dabei besonders im Mittelpunkt.
Die meistverbreiteten Krebserkrankungen in Deutschland sind:

  • Brustkrebs
  • Prostatakrebs
  • Gebärmutterhalskrebs
  • Hautkrebs
  • Darmkrebs
  • Lungenkrebs

Vorbeugende Maßnahmen sind z.B.

  • Hautkrebs-Screenings
  • regelmäßige Untersuchung beim Frauenarzt
  • HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs

Aber auch durch einen gesunden Lebensstil kannst Du Dein Risiko, an Krebs zu erkranken, senken. Die deutsche Krebshilfe empfiehlt ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung, ein rauchfreies Leben, geringen Alkoholkonsum, regelmäßige Bewegung sowie ein normales Körpergewicht. Experten schätzen, dass etwa die Hälfte der 500.000 Neuerkrankungen pro Jahr durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden könnte.

Blutspenden zur Krebserkennung

Blutspenden hat viele Vorteile für die Spender. Dass es zum Beispiel zur Früherkennung einer Krebserkrankung beitragen kann, zeigt der Fall von Andrea Plock, die auf Instagram ihre Geschichte mit uns geteilt hat. Bei ihrem Mann wurde im November 2017 bei einem Blutspendetermin im Rahmen des Blutspende-Gesundheitschecks ein ungewöhnlich niedriger Eisenwert festgestellt. Sein Hausarzt stellte daraufhin Darmkrebs fest, der somit frühzeitig behandelt werden konnte. Die Blutspende hat also zur Krebserkennung bei Andrea Plocks Mann beigetragen. Bei Instagram schreibt sie:

Instagram Post von Andrea Block zum Thema Krebserkennung im Rahmen der Blutspende.
Bei Andrea Plocks Mann hat die Blutspende dazu beigetragen, den Krebs frühzeitig zu erkennen.

Heute möchte ich einmal auf ein ganz besonderes Thema aufmerksam machen! Und es passt einfach zum #daddydienstag Es geht um das Thema Blutspende @drkblutspende ! Blutspenden kann nämlich nicht nur das Leben anderer, sondern auch das eigene Leben retten! Wir mussten in diesem Jahr diese schmerzliche Erfahrung machen! Wäre mein Mann nicht im letzten Jahr zur Blutspende gegangen, dann hätte man vielleicht nie seinen Darmkrebs festgestellt! Das letzte halbe Jahr war mehr als anstrengend für uns alle...OP, Chemotherapie etc. Jetzt ist es geschafft, die heutige Abschlussuntersuchung war gut! Trotzdem wird es auch in den nächsten Jahren immer in unseren Köpfen bleiben und auch die Angst wird nie ganz verschwinden. Achtet auf euch und auf eure Gesundheit und geht #Blutspenden

Hilf Krebspatienten mit Deiner Blutspende!

Wir möchten allen Spendern herzlich danken, die mit ihrer Blutspende ermöglichen, notwendige Bluttransfusionen bei Krebspatienten durchzuführen. So auch dem lieben Michael (Name geändert) für seine persönliche Blutspender-Geschichte und sein unermüdliches Engagement. Er hat durch die Leukämie-Erkrankung seiner Schwester erlebt, wie viele Blutkonserven bei der Behandlung eines Patienten nötigt werden. Deshalb geht er seit seinem 18. Lebensjahr spenden – und tut es auch heute noch, im Ruhestand:

„Ich gehe seit meinem 18. Lebensjahr Blut spenden. Anfangs half mir das Geld, das es damals noch fürs Blutspenden gab. Ich stand kurz vor dem Abitur und das Geld war immer knapp. Später fand ich es gut, dass mein Blut regelmäßig untersucht wurde und helfen wollte ich auch. Auch bei der der Armee wurden wir regelmäßig aufgefordert Blut zu spenden.
1978 verstarb meine Schwester einen Tag vor ihrem 30. Geburtstag an Leukämie. Sie hatte ca. 100 Blutkonserven bis zu ihrem Tod erhalten und ich nahm mir vor diese 100 Konserven zurück zu geben.
Später fragten mich einmal ein paar Studenten der MedAK Dresden, ob ich bereit wäre etwas Extrablut für eine Typisierung für ihre Diplomarbeit abzugeben. Kurze Zeit später wurde ich fast wöchentlich zur Thrombozytenspende geladen. Mir wurde gesagt, dass es für eine Frau ist, die nach einer Krebsbehandlung  bestrahlt wird. Das ging fast ein Jahr. Danach ging ich wieder Blut spenden. Nach einem Jahr ging das mit dem Thrombozytenspenden wieder los. Diesmal für einen kleinen Jungen.
Danach bin ich jahrelang Plasma spenden gegangen […], konnte es aber mit meiner Arbeit nicht abstimmen. So ging ich nur noch Blut spenden, wenn die mobile Spende bei uns im Betrieb war. Seit ich 2011 in den Vorruhestand gegangen bin, spende ich wieder regelmäßig.“

 

Rette Leben und hilf Krebspatienten und Patienten, die an Immunthrombozytopenie erkrankt sind, indem Du Dein Blut spendest. Wir freuen uns immer, Dich bei einem unserer Blutspendetermine begrüßen zu dürfen. Nutze auch gerne unseren digitalen Spenderservice, um anstehende Spendetermine in Deiner Nähe zu finden und einen Überblick Deiner bisherigen Spenden einzusehen. Falls Du weitere Fragen zum Thema hast oder grundsätzlich wissen möchtest, ob Du Blut spenden kannst, steht Dir unsere kostenlose Hotline 0800 11 949 11 zur Verfügung.

Deine DRK-Blutspendedienste Nord-Ost und Baden-Württemberg - Hessen

 

Häufig gestellte Fragen

Die Blutwerte geben zumindest Hinweise auf mögliche Erkrankungen, die untersucht werden müssen. Der rechtzeitige Besuch beim Arzt kann entscheidend sein, um eine Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Durch die Krebserkrankung selbst oder durch die Therapie kann ein Mangel an roten Blutzellen sowie Blutplättchen entstehen. Somit werden häufig Bluttransfusionen bei der oft langdauernden Krebsbehandlung nötig.

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©istockphoto.com – KatarzynaBialasiewicz


Blutspendedienste Baden-Württemberg – Hessen und Nord-Ost
DRK-Blutspende Team

Hier schreibt das Team der DRK-Blutspendedienste.

Wir beantworten alle Eure Fragen rund um das Thema Blutspende. Neugierig? Schreibt uns an! 

magazin@blutspende.de